Wie du mit deiner innere Stimme deiner Wahrheit näher kommst

Ganz ehrlich. Mir geht es beschissen!

„Liebe Nadine, ich muss dir etwas sagen. Etwas Wichtiges. Und ich hätte es viel früher tun sollen. Das wissen wir beide. Doch hier und jetzt gibt es keinen Weg zurück. Ich will endlich ehrlich zu dir sein. Du spürst sicher auch, dass es zwischen uns aktuell nicht so gut läuft, oder?

Ich habe dir etwas vorgemacht. Schon länger spüre ich, dass wir beide uns auseinander gelebt haben. Die meiste Zeit fühle ich mich ziemlich verloren in deiner Nähe. Ganz ehrlich, gehts mir beschissen! Und ich habe große Angst davor, dir die Wahrheit zu sagen.“

So oder so ähnlich hätte ein Brief an mich selbst vor einigen Jahren wohl begonnen. Wenn ich mir erlaubt hätte mir meine Wahrheit zu zeigen.

Doch ich war Hand in Hand mit Zweckoptimismus und Selbstbetrug auf Tour. So dass ich meiner inneren Stimme nicht geglaubt hätte. Kein Sterbenswort.

Lieber lächelte ich mein „Alles gut“ und flüchtete ins Funktionieren.

„Es gibt Menschen, die spielen ihr Leben lang die perfekte Show. So gut, dass sie sogar sich selbst betrügen, ohne es zu merken.“

unbekannt

Vielleicht kennst du das ja auch?

Du spürst ein Unwohlsein. Etwas das dich stört. Eine leichte nagende Unzufriedenheit, für die es objektiv keine Erklärung gibt. Eine unbestimmte Sehnsucht. Irgendwie passt dein Leben nicht zu dir, und du hast absolut keine Erklärung dafür.

Wenn du das erlebst, dann spricht deine innere Stimme bereits zu dir.

Innere Stimme. Was soll das bitte sein, Nadine?

Die innere Stimme ist dein Kompass. Sie ist im besten Fall dein zuverlässiges Navigationssystem. Wenn du sie nicht hörst oder überhörst, landest du häufig an einem Ort, der nicht zu dir passt.

Es gibt viele Synonyme für die innere Stimme. Überbewusstsein, Intuition, Bauchgefühl. Ahnung. Instinkt. Sechster Sinn.

Die innere Stimme stiftet häufig zu radikalen Gedanken an.

Und das ist das größte Problem mit ihr. Sie zweifelt meist offen und ungeschminkt an deinem eingeschlagenen Lebensweg. Sie offenbart dir möglicherweise eine Sehnsucht, die überhaupt nicht in das Leben, so wie du es im Augenblick lebst, passt.

Die innere Stimme spricht selten sanft zu uns. Ihre Nachrichten mögen verschlüsselt sein, doch mit etwas Übung gelingt dir die Übersetzung.

Doch es gibt Übersetzungsprogramme. Hier kommt eine gute Einstiegsübung für dich.

Übung 1: Dein offener Anklagebrief an dich selbst

Eine Anklage ist eine Beschuldigung eines Tatverdächtigen. Sie macht deutlich, was der Tatverdächtige getan oder unterlassen hat. Eine Anklage erhebt Vorwürfe und stellt Situationen und Informationen zusammen.

In deiner speziellen Anklageschrift geht es um Verrat als Strafbestand. Du nutzt die Methode, um dem Verrat an DIR selbst auf die Spur zu kommen.

Sollte dein innerer Kritiker glauben, er hätte jetzt einen Plattform, sag ihm bitte, dass das hier nicht sein Platz ist. Er bekommt einen ganz eigenen Raum.

Lust zu starten? Na dann los!

Nimm dir 20 min Zeit. Ein paar Blätter Papier. Und los geht´s.

Zunächst schalte alle Ablenkungen aus. Vielleicht magst du dir eine passende Hintergrundmusik auflegen.

Im nächsten Schritt, nimm ein paar bewusste Atemzüge. Konzentriere dich darauf wie dein Atem fliesst. Wie tief oder flach er geht. Atme immer etwas mehr aus als ein. Nutze die Zeit, um etwas Spannung zu entladen.

Dann verspreche dir in den nächsten 15 min absolut ehrlich zu dir selbst zu sein und stelle dir einen Timer.

Schreibe nun ganz bewusst als erstes deinen Namen auf das leere Blatt Papier.

Und beginne deine Anklage an dich selbst mit folgendem Satz:

„Ich werde dir jetzt die Wahrheit schreiben. Mir geht es im Moment…“

Lass deine Hände machen. Gedanken für Gedanken aufs Papier fliessen. Schreibe alles auf. Lasse nichts weg. Bleib ausschliesslich beim Schreiben. Sobald der Timer klingelt, beende den letzten Satz. Falte das Blatt Papier ohne es bereits zu lesen zusammen.

Du darfst ruhig einen klare Sprache verwenden. Wenn du wütend bist, schreibe wütend, wenn du traurig bist schreibe traurig, wenn es sich leer anfühlt beim Schreiben, dann schreibe von der Leere.

Es geht darum deiner inneren Stimme einen Ausdruck zu verleihen. Nicht mehr. Nicht weniger.

Dann mache eine Pause. Lege den Brief zur Seite. Und plane für dich, wann du ihn lesen magst. Lasse nicht mehr als 2 Tage vergehen.

Beim Lesen später dann geht es um eine offene innere Haltung von Neugierde. Lesen ohne zu werten. Und höre dir selbst aufmerksam zu. Wenn du alles gelesen hast, schliesse die Augen und frage dich:

Um was geht es wirklich?

Und dann lasse ein Wort/eine Handlung vor deinem inneren Auge auftauchen.

Nimm auch diese nur wahr. Du musst absolut nichts damit tun.

Dein Leben folgt deinem Focus. Wenn du lernst ehrlich zu dir selbst zu sein, hat das einen Impact auf dein Leben. Bewusstheit macht kompetent. Und diese Übung stärkt deinen Selbstwert und dein Selbstbewusstsein. Weil Ehrlichkeit doppelt zählt.

In diesem Sinne,

spannende Erfahrungen!

Deine Nadine

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